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Mehr-Wert statt mehr Abfall

Mehr als 300.000 Menschen leben und arbeiten im Kreisgebiet Minden-Lübbecke. Jeder einzelne davon hinterlässt jedes Jahr rund eine halbe Tonne Abfall. Abfall, der Mehr-Wert hat. Denn in ihm stecken noch jede Menge Wertstoffe. Um diesen Schatz heben zu können, dem Recycling zuzuführen und daraus neue Produkte zu entwickeln, werden sich Deponie-Abläufe künftig überall in Deutschland ändern müssen.

Der Kreis Minden-Lübbecke stellt schon jetzt die Weichen. Er verfügt schon heute über eine deutschlandweit einzigartige Abfall- und Recyclingtechnik. Auf der Pohlschen Heide konzentrieren sich modernste technologische Anlagen für die Sortierung, Aufbereitung und Deponierung von Abfällen.


Deckel auf: Restmüll

120.000 Tonnen Hausmüll und Gewerbeabfälle landen jährlich als Restmüll auf der Pohlschen Heide. Nach Schätzungen des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) ist aber nur ein Drittel davon „echter“ Restmüll. Zwei Drittel sind Wertstoffe, die für ein Recycling taugen. Damit stünden allein im Kreis Minden-Lübbecke 80.000 Tonnen an Material zur Verfügung, aus dem recycelte Produkte entstehen könnten oder Sekundärrohstoffe, die in der Industrie zur Produktion verwendet werden können. Doch wie trennt man die Stoffe? Um die technische Umsetzbarkeit kümmert sich die Smart Recycling Factory. In Zukunft sollen die Wertstoffe so abgelegt werden können, dass sie bei Bedarf für die Produktion zur Verfügung stehen.

Der schnellere – und viel einfachere – Weg ist die gute Trennung, noch bevor der vermeintliche Müll in die Tonnen wandert. Damit Deponien nicht endlos weiterwachsen müssen. Übrigens: Bis 2030 soll die Restmüllmenge in der EU halbiert werden.

Deckel auf: Biomüll

Wer einen eigenen Garten hat, weiß Bescheid. Nichts lässt sich einfacher verwerten, als sortenreiner Bioabfall oder Grünschnitt. 55.000 Tonnen davon verarbeitet die Pohlsche Heide jedes Jahr. Zu hochwertigem Kompost oder natürlichem Biogas aus der Vergärung. Das einzige, das diese Vorgänge stört: Die zunehmende Verunreinigung des biologischen Abfalls durch Kunststoffe. Mikroplastik ist auch im Kompost ein Thema.

Damit die 55.000 Tonnen angelieferten Biomülls in Minden-Lübbecke bestmöglich verarbeitet werden können, gehört nur das in den Biomüll, was „biobasiert“ ist und aus nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise Mais oder Stärke hergestellt wird. „Biologisch abbaubare“ Materialien taugen nicht automatisch für den Biomüll, da sie nur unter bestimmten Bedingungen und in längeren Zeitspannen abgebaut werden können. Auch bedrucktes Papier hat im Biomüll nichts verloren…