Zur Partnerschaft mit dem Landkreis Uckermark
Im Mai 1990 fanden die ersten freien Kommunalwahlen in der DDR statt. Daraufhin traf das Innenministerium in Düsseldorf Vorbereitungen für eine nordrhein-westfälische Verwaltungshilfe "beim Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung in der DDR". Dem Kreis Minden-Lübbecke wurde dabei erst einmal der Landkreis Pritzwalk zugeteilt. Da aber schon Kontakte zwischen Politikern im Kreis Minden-Lübbecke und dem damaligen Landkreis Prenzlau bestanden, konnten die Kreise noch einmal getauscht und die Hilfe für den Landkreis Prenzlau übernommen werden.
Durch das sog. Uckermark-Gesetz vom 22. April 1993 wurden die Altkreise Angermünde, Prenzlau und Templin sowie die ehemalige kreisfreie Stadt Schwedt zum Landkreis Uckermark.
Es fand ein reger Austausch zwischen den Kreisen statt. Mitarbeiter des Kreises Minden-Lübbecke und Beamte im Ruhestand fuhren in die Uckermark, um beim Aufbau und der Ausbildung mitzuhelfen. Auf Wunsch des ehemaligen Oberkreisdirektor Dr. Rolf Momburg († 2001) richtete das Studieninstitut Bielefeld im Kreis Uckermark Verwaltungslehrgänge ein. Auch hier waren verschiedene Mitarbeiter des Kreises Minden-Lübbecke tätig. Nachwuchskräfte des Kreises Prenzlau konnten in der Kreisverwaltung in Minden ihre Verwaltungsausbildung absolvieren.
Die eigentliche Aufbauhilfe wurde 1993 beendet. Seither bestehen freundschaftliche Kontakte zwischen Politik und Verwaltung der beiden Kreise. Gegenseitige Besuche, Informationen und Gespräche haben die Patenschaft lebendig erhalten. Heute begegnen sich zwei moderne Landkreise mit vielen gemeinsamen Interessen und Problemlagen. Aus einer reinen Patenschaft haben sich die Beziehungen zwischen den beiden Landkreises zu einer gleichberechtigten, freundschaftlichen Partnerschaft entwickelt.