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Regionale Baukultur
Warum sind die Toscana, der Schwarzwald oder historische Städte solche Tourismusmagnete? Sie verbindet eine Gemeinsamkeit: Die Erhaltung und Pflege einer eigenen regionalen und besonderen Baukultur. Und das zu erkunden bedeutet für viele Menschen: Abschalten, Wohlfühlen, Urlaub.
Doch um diese zu finden, brauchen wir gar nicht so weit in die Ferne zu schweifen. Fast jede Region hat ihre eigene, individuelle Baukultur. Auch der Kreis Minden-Lübbecke hat sie - noch!
Leider werden alte Bautraditionen immer mehr vernachlässigt und vielerorts finden wir in den Neubau-Siedlungen einen Mix verschiedenster Baustile und -elemente vor oder eine monotone, langweilige Vereinheitlichung ohne jeglichen regionalen Bezug.
Doch gerade Bautraditionen finden wir schön. Sie lassen uns in einer Region wohlfühlen und bauen einen Bezug zu der eigenen Heimat auf.
Das Bündnis für regionale Baukultur
Diesem Problem hat sich das Bündnis für regionale Baukultur gestellt. Es vereint Institutionen, die sich dafür einsetzen, dass Westfalen auch in Zukunft als Region mit identifizierbarem (bau)kulturellen Profil wahrgenommen wird. Gegründet im Jahre 2005 von drei Partnern (LWL-Amt für Denkmalschutz, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Stiftung und Verein Westfalen Initiative sowie der Interessengemeinschaft Planen und Bauen in Westfalen), haben sich seitdem eine ganze Reihe von Kreisen, Städten und Gemeinden dem Bündnis angeschlossen und unterstützen dessen Ziele durch eigene Aktionen.
Regionale Baukultur im Mühlenkreis
Der Kreis Minden-Lübbecke ist seit 2006 Partner im Bündnis für regionale Baukultur. Das in weiten Teilen ländlich geprägte Kreisgebiet weist noch immer eine Vielzahl charakteristisch erhaltener Dörfer, Hofanlagen und Einzelgebäude der ostwestfälischen Kulturlandschaft auf. In einem von der EU geförderten Projekt wurden diese baulichen Qualitäten und Eigenarten erfasst und zusammengestellt. Man entwickelte regionaltypische Entwurfsleitlinien und Gestaltungshilfen, die nun sowohl den Kommunen bei der Ausgestaltung von Siedlungsergänzungen, als auch den örtlichen Architekten beim Entwerfen von Hausgruppen oder Einzelgebäuden zur Verfügung stehen. Zielrichtung dabei ist die Übersetzung in eine moderne Architektursprache.