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Tuberkulose

Die Tuberkulose ist eine ernst zu nehmende Infektionskrankheit, die durch Bakterien übertragen wird. Jährlich erkranken daran über 9 Millionen Menschen weltweit.

Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie über die Erkrankung und Behandlung der Tuberkulose:

Tuberkulose - Was ist das?

Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien übertragen wird. In den meisten Fällen ist die Lunge betroffen. Die Bakterien werden in der Regel durch Tröpfchenbildung beim Sprechen, Niesen oder Husten übertragen. Die Ansteckungsgefahr wächst, je länger und intensiver der Kontakt zu einer erkrankten Person ist. Menschen mit einem angeschlagenen Immunsystem sind besonders häufig betroffen.
 
Eine Infektion mit Tuberkulosebakterien führt nur bei zehn Prozent der Betroffenen zu einer Erkrankung, die übrigen 90 Prozent erkranken nicht. Ein Ausbruch der Krankheit kann Wochen bis Jahre dauern.
 
Bei einer Ansteckung entsteht in der Lunge ein tuberkulöser Infektionsherd. Zerfällt dieser Herd, kann er die Bronchien befallen und zu Husten führen, bei dem auch Tuberkulosebakterien freigesetzt werden können. Erst bei dieser sogenannten offenen Tuberkulose besteht Ansteckungsgefahr. Ausgehend von der Lunge kann sich die Infektion im ganzen Körper ausbreiten und andere Organe wie zum Beispiel Rippenfell, Nieren, Knochen, Hirnhaut oder Geschlechtsorgane befallen.

Tuberkulose - Ausbreitung im Körper

Etwa 8 Wochen nach der Ansteckung kann man mit einem Tuberkulintest feststellen, ob eine Ansteckung erfolgt ist. Aber nur etwa 10 % der angesteckten Personen erkranken auch an Tuberkulose. Die übrigen 90 % haben gegen eine spätere erneute Ansteckung mit Tuberkulose eine gewisse Immunisierung erworben.
Einige Menschen, insbesondere die mit schlechter Abwehrlage, erkranken einige Monate nach der Infektion. In der Lunge entsteht ein tuberkulöser Herd, den man im Röntgenbild sehen kann. Wenn dieser Herd zerfällt, kann er Anschluss an einen Ast der Luftröhre (Bronchus) bekommen. Der beim Husten produzierte Auswurf enthält jetzt Tuberkulose-Bakterien. Das nennt man eine offene Tuberkulose.
Von diesem Lungenherd aus kann sich die Tuberkulose auch im ganzen Körper ausbreiten und in anderen Organen tuberkulöse Entzündungsherde bilden (z. B. Rippenfell, Nieren, Knochen, Hirnhaut oder Geschlechtsorgane).

Tuberkulose - Krankheitszeichen

Wegen des häufig schleichenden Krankheitsbeginns verspüren Betroffene oft gar keine oder nur uncharakteristische Beschwerden wie: 

-          Husten oder Hüsteln mit Auswurf, manchmal mit Blutbeimengungen
-          Gewichtsabnahme
-          Appetitlosigkeit
-          Müdigkeit
-          leichtes Fieber
-          Nachtschweiß
 
Beim Auftreten dieser Krankheitszeichen sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Es ist wichtig, dass bei den genannten Krankheitszeichen auch an eine Tuberkuloseerkrankung gedacht wird!

Tuberkulose - Diagnose


Die Diagnose von Tuberkulose verläuft in mehreren Schritten. Zunächst führt der Arzt im Gesundheitsamt etwa acht Wochen nach dem letzten Krankenkontakt einen Bluttest durch. Ein positives Testergebnis zeigt, dass Sie Kontakt zu Tuberkulosebakterien hatten und Ihr Abwehrsystem Antikörper gebildet hat. Um Herauszufinden, ob dieser Kontakt zu einer Infektion geführt hat, wird die Lunge durch eine Röntgenaufnahme untersucht. Ist der Röntgenbefund auffällig, ist eine weiterführende Diagnostik erforderlich, die mit dem behandelnden Arzt abgesprochen wird. Die abschließende mikrobiologische Untersuchung dauert dann in der Regel vier bis sechs Wochen.  

Tuberkulose - Behandlung

Die Tuberkulose ist eine gut behandelbare und heilbare Krankheit. Ziel der Behandlung ist die Vernichtung der Tuberkulosebakterien durch Gabe verschiedener Antibiotika.
 
Zu Beginn der Behandlung werden in der Regel vier oder mehr Medikamente gleichzeitig eingenommen.
Nach zwei Monaten muss die Behandlung mit zwei Medikamenten fortgeführt werden. Heute dauert eine Behandlung im Regelfall sechs, evtl. neun bis 12 Monate.
 
Die Behandlung schlägt häufig schnell an. Aber auch wenn sich viele Patienten bereits kurz nach Therapiebeginn schon besser fühlen, müssen alle verordneten Medikamente täglich und ausreichend lange eingenommen werden.
 
Zur erfolgreichen Behandlung der Krankheit ist eine gute Mitarbeit und konsequente Einnahme der Medikamente unbedingt erforderlich! 

Tuberkulose - Die Weiterverbreitung verhindern

Die Tuberkulose ist eine meldepflichtige Erkrankung. Gemäß Infektionsschutzgesetz ermittelt das Gesundheitsamt des Kreises Minden-Lübbecke Art, Ursache, Ansteckungsquelle und Ausbreitung der Krankheit. Bei dieser sogenannten Umgebungsuntersuchung werden Personen untersucht, die engen Kontakt zum Erkrankten hatten. Diese Untersuchungen werden nach den Richtlinien des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose durchgeführt.
 
Kinder bis zum 15. Lebensjahr, die im gleichen Haushalt wie die erkrankte Person leben, werden sofort untersucht. Für Kontaktpersonen ab dem 15. Lebensjahr finden die vorgeschriebenen Untersuchungen erst acht Wochen nach dem letzten Kontakt zum Erkrankten statt. Welche Untersuchungen (Tuberkulin-Hauttest, Bluttest oder Röntgenaufnahme der Lunge) gemacht werden hängt von der Art, Dauer und Intensität des Kontaktes ab. Auch Alter, Immunlage und andere Risikofaktoren spielen eine Rolle.
 
Die Diagnostik bei Tuberkulosekontakt verläuft in mehreren Schritten. Im Regelfall wird zunächst ein Bluttest durchgeführt. Ein positives Testergebnis zeigt, dass Sie Kontakt mit Tuberkulosebakterien hatten und Ihr Abwehrsystem Antikörper gebildet hat. Um herauszufinden, ob dieser Kontakt zu einer Erkrankung geführt hat, wird die Lunge durch eine Röntgenaufnahme untersucht. Ist der Röntgenbefund auffällig, ist eine weiterführende Diagnostik erforderlich, die mit dem behandelnden Arzt abgesprochen wird.

Ziel ist, bisher unerkannte Ansteckungsquellen und neu infizierte Personen zu finden, um eine wirksame Behandlung zu ermöglichen und eine Weiterverbreitung zu verhindern.