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Hausaufgaben - Tipps für Eltern

Fragt man Eltern nach der Hausaufgabensituation, sind frustriertes Seufzen, stilles Kopfschütteln oder der Ausruf „Eine Katastrophe!“ keine Seltenheit! Hausaufgaben sind das markanteste Bindeglied zwischen Schule und Zuhause. Was in der Schule schon Schwierigkeiten gemacht hat, lässt die Kinder Zuhause nicht gerade in Jubelschreie ausbrechen. Aber wie soll man mit Kindern umgehen, die die Erledigung der Hausaufgaben immer wieder nach hinten schieben, häufig nach Mama oder Papa rufen, ewig an den Hausaufgaben sitzen, anfangen zu weinen, Wutausbrüche bekommen oder mit dem Satz „Ich bin zu dumm dafür!“ aufgeben?

Wir haben hier einige Tipps zum Thema Hausaufgaben für Eltern zusammengestellt:

 

Zeitrichtlinien

Klasse 1 und 2: ca. 30 min

Klasse 3 und 4: ca. 40 min

Klasse 5 und 6: ca. 90 min

Klasse 7 bis 10: ca. 120 min

 

Hausaufgabenzeit

  • Ermöglichen Sie eine Erholungspause nach der Schule (ca. 30min).
  • Legen Sie gemeinsam eine Anfangszeit für die Hausaufgaben fest.
  • Stimmen Sie die Hausaufgabenzeit mit Freizeitaktivitäten ab.
  • Planen Sie kurze Pausen ein (z. B. zum Trinken, Ausstrecken, aber nicht zum Spielen!).

 

Arbeitsplatz

  • Richten Sie den Schreibtisch im Kinderzimmer, wenn möglich, zur Wand hin aus.
  • Befreien Sie den Schreibtisch von Spielsachen und statten ihn gemeinsam nur mit den nötigen Dingen für die Hausaufgabenerledigung aus.
  • Sorgen Sie für gute Beleuchtung (bei Rechtshändern von links, bei Linkshändern von rechts).
  • Schaffen Sie genügend Platz zum Verstauen von Arbeitsmaterial sortiert nach Fächern.
  • Stellen Sie einen verstellbaren / körpergerechten Stuhl zur Verfügung.
  • Achten Sie auf eine entspannte und ruhige Arbeitsatmosphäre.
  • Bleiben Sie als Ansprechperson in der Nähe.

 

Hausaufgaben begleiten

  • Erstellen Sie einen Hausaufgabenplan. Dieser sieht aus wie ein normaler Stundenplan, hat aber für jedes Fach etwas Platz, wo eingetragen werden kann bis wann welche Hausaufgabe zu erledigen ist (nicht wann sie aufgegeben wurde).
  • Tragen Sie täglich gemeinsam die aufgegebenen Hausaufgaben in den Hausaufgabenplan ein (für diese und die nächste Woche).
  • Sprechen Sie ab, welche Hausaufgaben alleine erledigt werden können, bei welchen noch Hilfe benötigt werden könnte und welche gemeinsam gemacht werden sollten.
  • Legen Sie gemeinsam die Reihenfolge der Hausaufgaben fest (schwere Hausaufgaben zuerst machen und sich mit leichteren Hausaufgaben „belohnen“).
  • Bilden Sie überschaubare und zu bewältigende Aufgabenpakete (dazwischen Pause möglich).
  • Wenn Sie gerufen werden, helfen Sie durch gezieltes Fragen, aber lösen Sie die Aufgaben nicht selbst.
  • Leiten Sie zum Anwenden von Lernstrategien an (Was muss ich tun? Was mache ich als erstes? Was brauche ich dafür?).
  • Loben Sie bereits erfolgreich erledigte Aufgaben.
  • Wenn Sie Fehler entdecken, fragen Sie neugierig nach (z.B. „Wie bist du auf dieses Ergebnis gekommen?“).
  • Überprüfen/Korrigieren Sie die Hausaufgaben, aber lassen Sie sie nicht komplett neu machen (die Lehrkräfte sollten wissen, an welcher Stelle es Schwierigkeiten gab).
  • Haken Sie die erledigten Hausaufgaben gemeinsam ab, um Erfolgserlebnisse zu schaffen (Punkte kleben, ausmalen, etc.).
  • Verwenden Sie den Hausaufgabenplan im Anschluss als Hilfe für das Ranzenpacken.
Trödeln

Wenn Ihr Kind zum Trödeln neigt, um Zeit mit Ihnen zu verbringen, schlagen Sie eine gemeinsame Zeit von zwei Stunden vor, in der die Hausaufgaben erledigt werden müssen. Die restliche Zeit wird zum gemeinsamen Spielen genutzt. Je schneller die Hausaufgaben erledigt sind, desto mehr Zeit bleibt zum Spielen. (Wichtig ist, dass dann auch bis zum Ablauf dieser zwei Stunden gespielt wird.)

Sie können auch Zeitwetten abschließen: Gucken Sie sich die Aufgaben an und wetten Sie sehr großzügig, wie lange Ihr Kind dafür brauchen wird. Ihr Kind versucht die Zeit zu unterbieten und erhält bei Erfolg auch den vereinbarten Wetteinsatz.

 

Gewöhnen Sie sich gemeinsam an dieses gleichbleibende Vorgehen und versuchen Sie Ihr Kind Schritt für Schritt an ein selbstständiges Arbeiten heranzuführen, indem Sie die enge Begleitung nach und nach reduzieren.